Mittelalter & Neuzeit
Geprägt vom Lehnswesen und der Kirche entwickeln sich die Dörfer.
Nach der Absetzung Herzog Tassilos III. im Jahr 788 endete die vielversprechende Entwicklung Aschheims, das bislang auf dem Weg zu einem politisch-kirchlichen Zentralort war. Das Herzogsgut wurde als fränkisches Königsgut eingezogen und in nachkarolingischer Zeit als Lehen ausgegeben. Die Entstehung von Kleinadeligen belegen die Nennungen der Edlen von Aschheim im 12. Jahrhundert in Freisinger, Tegernseer und Ebersberger Urkunden. Später waren es vor allem Münchner Patriziergeschlechter, die Aschheim teils als herzoglich-bayerisches Lehen in Besitz hatten. Klangvolle Namen sind darunter: Schrenk, Rosenbusch, Donnersberg sowie die Familien Ruepp und Lerchenfeld. 1835 stellte König Ludwig I. den letzten Aschheimer Lehnsbrief aus.
Während Dornach in der Neuzeit eher von größeren Höfen und damit stärker bäuerlich geprägt war, überwogen in Aschheim Bauern mit Nebenerwerb bzw. Handwerker mit zusätzlicher Landwirtschaft. In Dornach traten seit dem späten Mittelalter vermehrt kirchliche und klösterliche Grundherren auf, während der Grundbesitz in Aschheim zunehmend in adeliges bzw. bürgerliches Eigentum (s.o.) überging.
Emmeramskapelle & Schule
Eine besondere Entwicklung nahm der Sterbeort des heiligen Emmeram auf freiem Felde, heute nahe Feldkirchen gelegen. Hier sollen sich zahlreiche Wunder ereignet haben, weshalb die Bevölkerung eine Kapelle errichtete. Diese schenkte König Ludwig der Deutsche 853 dem Kloster St. Emmeram in Regensburg. Das 1315 verfasste älteste Kirchenverzeichnis des Bistums Freising nannte die Kapelle Münstern, was auf eine kleine Mönchsniederlassung hindeutet. 1524 erscheint das St.-Emmerams-Kirchlein als Filiale der Pfarrei Aschheim, zu der die Kapelle bis heute gehört.
Als Einsiedelei mit einem Mönch ist die Kapelle Anfang des 18. Jahrhunderts belegt, da hier eine Klause erbaut wurde, in der der Eremitenlehrer die Kinder aus Aschheim und Umgebung unterrichtete. Diese erste Schule bestand in dieser Form bis 1803, als der letzte Eremit wegen Altersschwäche die Klause verließ. Im Zuge der Säkularisation wurden Kapelle und Klause 1807 abgerissen.
Nach langem Hin und Her und einer Zeit mit lediglich provisorischem Schulunterricht mal in Aschheim, mal in Kirchheim, gelang zwischen 1813/1814 in Aschheim der Bau einer staatlichen Schule, in der seit dem Frühjahr 1815 Unterricht stattfinden konnte.
Ein Neubau gleich neben der ersten Schule an der Ismaninger Straße erfolgte 1900. Dieses Gebäude – heute das Rathaus – blieb bis 1973/74 Aschheims einzige Schule. 1974 öffnete die heutige Kelten-Grundschule am Herdweg ihre Türen.